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Streitgespräch mit dem SETI-Anhänger Carl Sagan, vertrat der
Biologe Ernst Mayr den gleichen Skeptizismus: «Auf der Erde
haben Millionen von Stammbäumen oder Organismen und
vielleicht fünfzig Milliarden Artenentstehungen nur in einem Fall
zu hoher Intelligenz geführt. Intelligenz ist also äußerst
unwahrscheinlich.» Ganz ähnlich verurteilt auch Stephen Jay
Gould die Anschauung, das Leben sei prädestiniert, Geist
hervorzubringen. Nach seinen Worten braucht man sich lediglich
eine Katastrophe vorzustellen, die alle fortgeschrittenen
Lebensformen der Erde vernichtet und nur Mikroben übrig lässt.
Dann lasse man das Schauspiel der Evolution von neuem
beginnen und frage sich, was geschehen würde. Würden wir ein
annähernd ähnliches Entwicklungsmuster erwarten, in dem
wieder Fische, Wirbeltiere, Säuger und intelligente Zweibeiner
erscheinen? Keineswegs, sagt Gould. Die Geschichte des Lebens
auf der Erde ist eine gigantische Lotterie mit weit mehr Verlierern
als Gewinnern. In ihr sind so viel Glück und Pech im Spiel, so
viele Launen und Zufälle, dass das Muster der Veränderungen im
Wesentlichen statistischer Natur ist. Die Millionen Zufälle im
Laufe unserer Entwicklungsgeschichte würden sich bestimmt
nicht wiederholen, nicht einmal in groben Zügen. Die Geschichte
würde «anders ablaufen», so dass es «in der überwältigenden
Mehrheit der Fälle& nie zu einem selbstbewussten Geschöpf
kommen würde», schreibt er. «Die Chance, dass eine alternative
Welt je etwas enthalten wird, das auch nur im Entferntesten an
den Menschen erinnert, muss praktisch null sein.»
Gegen die Logik in Simpsons und Goulds Argument ist
schwerlich etwas einzuwenden. Ist die Evolution nichts als eine
Lotterie, ein betrunkenes Torkeln, dann gibt es wenig Grund,
weshalb sich Leben über die Stufe der Mikroben hinaus
entwickeln sollte, und man kann nicht erwarten, dass es
pflichtschuldigst auf Intelligenz und Bewusstsein hinarbeitet,
geschweige denn auf menschenähnliche Wesen. Wir wären also
gezwungen, Monods traurigen Schluss zu teilen, dass «der
Mensch [endlich] weiß& dass er in der teilnahmslosen
Unermesslichkeit des Universums allein ist, aus dem er zufällig
hervortrat». Nur wenn das Leben mehr ist als purer Zufall, nur
wenn die Natur auf geniale Weise Leben und Geist bevorzugt,
können wir damit rechnen, dass eine Entwicklung von solcher
Kraft, wie sie auf der Erde geschehen ist, sich auf anderen
Planeten wiederholt hat.
In der Suche nach außerirdischem Leben stehen sich daher zwei
entgegengesetzte Weltanschauungen gegenüber. Auf der einen
Seite die orthodoxe Wissenschaft mit ihrer nihilistischen
Philosophie eines sinnlosen Universums, unpersönlicher,
zweckfreier Gesetze, eines Kosmos, in dem Leben und Geist,
Kunst und Wissenschaft, Hoffnung und Furcht nur flüchtige
Lichtblitze sind, Launen der Natur in einem Universum der
Einsamkeit. Und dann gibt es den anderen Standpunkt, sicher
romantisch und vielleicht dennoch wahr: die Vision eines sich
selbst organisierenden, sich selbst komplexifizierenden Kosmos,
regiert von Gesetzen, die Materie ermutigen, sich zu Leben und
Bewusstsein zu entwickeln. Ein Universum, in dem die
Entstehung denkender Wesen Teil und Inhalt des großen Schemas
ist. Ein Universum, in dem wir nicht allein sind.
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Streitgespräch mit dem SETI-Anhänger Carl Sagan, vertrat der
Biologe Ernst Mayr den gleichen Skeptizismus: «Auf der Erde
haben Millionen von Stammbäumen oder Organismen und
vielleicht fünfzig Milliarden Artenentstehungen nur in einem Fall
zu hoher Intelligenz geführt. Intelligenz ist also äußerst
unwahrscheinlich.» Ganz ähnlich verurteilt auch Stephen Jay
Gould die Anschauung, das Leben sei prädestiniert, Geist
hervorzubringen. Nach seinen Worten braucht man sich lediglich
eine Katastrophe vorzustellen, die alle fortgeschrittenen
Lebensformen der Erde vernichtet und nur Mikroben übrig lässt.
Dann lasse man das Schauspiel der Evolution von neuem
beginnen und frage sich, was geschehen würde. Würden wir ein
annähernd ähnliches Entwicklungsmuster erwarten, in dem
wieder Fische, Wirbeltiere, Säuger und intelligente Zweibeiner
erscheinen? Keineswegs, sagt Gould. Die Geschichte des Lebens
auf der Erde ist eine gigantische Lotterie mit weit mehr Verlierern
als Gewinnern. In ihr sind so viel Glück und Pech im Spiel, so
viele Launen und Zufälle, dass das Muster der Veränderungen im
Wesentlichen statistischer Natur ist. Die Millionen Zufälle im
Laufe unserer Entwicklungsgeschichte würden sich bestimmt
nicht wiederholen, nicht einmal in groben Zügen. Die Geschichte
würde «anders ablaufen», so dass es «in der überwältigenden
Mehrheit der Fälle& nie zu einem selbstbewussten Geschöpf
kommen würde», schreibt er. «Die Chance, dass eine alternative
Welt je etwas enthalten wird, das auch nur im Entferntesten an
den Menschen erinnert, muss praktisch null sein.»
Gegen die Logik in Simpsons und Goulds Argument ist
schwerlich etwas einzuwenden. Ist die Evolution nichts als eine
Lotterie, ein betrunkenes Torkeln, dann gibt es wenig Grund,
weshalb sich Leben über die Stufe der Mikroben hinaus
entwickeln sollte, und man kann nicht erwarten, dass es
pflichtschuldigst auf Intelligenz und Bewusstsein hinarbeitet,
geschweige denn auf menschenähnliche Wesen. Wir wären also
gezwungen, Monods traurigen Schluss zu teilen, dass «der
Mensch [endlich] weiß& dass er in der teilnahmslosen
Unermesslichkeit des Universums allein ist, aus dem er zufällig
hervortrat». Nur wenn das Leben mehr ist als purer Zufall, nur
wenn die Natur auf geniale Weise Leben und Geist bevorzugt,
können wir damit rechnen, dass eine Entwicklung von solcher
Kraft, wie sie auf der Erde geschehen ist, sich auf anderen
Planeten wiederholt hat.
In der Suche nach außerirdischem Leben stehen sich daher zwei
entgegengesetzte Weltanschauungen gegenüber. Auf der einen
Seite die orthodoxe Wissenschaft mit ihrer nihilistischen
Philosophie eines sinnlosen Universums, unpersönlicher,
zweckfreier Gesetze, eines Kosmos, in dem Leben und Geist,
Kunst und Wissenschaft, Hoffnung und Furcht nur flüchtige
Lichtblitze sind, Launen der Natur in einem Universum der
Einsamkeit. Und dann gibt es den anderen Standpunkt, sicher
romantisch und vielleicht dennoch wahr: die Vision eines sich
selbst organisierenden, sich selbst komplexifizierenden Kosmos,
regiert von Gesetzen, die Materie ermutigen, sich zu Leben und
Bewusstsein zu entwickeln. Ein Universum, in dem die
Entstehung denkender Wesen Teil und Inhalt des großen Schemas
ist. Ein Universum, in dem wir nicht allein sind.
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