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Sie wirbelte aufgebracht um die eigene Achse. »Weil ich dich
liebe, du Dummkopf! Und ich selbst bin noch viel dümmer als
du, weil ich mir einbilde, du würdest es merken.«
Der Hauptdarsteller wirkte überrascht. Zum ersten Mal zeigte
er eine emotionale Regung. Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß
nicht, was ich sagen soll.«
»Sag, dass du mich liebst!«, bat die Schauspielerin.
Er sah in die Kamera und grinste breit. »Nein, ehrlich,
ziemlich peinlich, aber ich weiß wirklich nicht, was ich sagen
soll. Text?«
»Verflixt!«, brüllte die Schauspielerin, warf frustriert die
Hände in die Luft und stürmte davon. »Warum habt ihr mir
nicht einen Affen als Partner gegeben!«
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»Süße, ich glaube, das haben sie«, sagte Phoebe leise.
Oscar rief »Schnitt!« und ging zu der Hauptdarstellerin,
während das Scriptgirl Freddy beiseite nahm, um noch einmal
mit ihm den Text durchzugehen.
»Was ist das überhaupt für ein Unsinn?«, polterte die
Schauspielerin, und Oscar wich zurück, um ihrem Ausbruch zu
entgehen. Seine Miene blieb freundlich wie immer. »Die Frauen
verpflichten sich der Armee, um ihrem Land zu dienen und nicht
etwa wegen solcher Trottel wie ihm!«
Schleppender Applaus von einem einzelnen Paar Hände
ertönte. Alle drehten sich um, als ein unglaublich gut
aussehender Mann mit teurem Anzug und Hut ins Licht trat und
auf das Set zuging. Er wurde von einem halben Dutzend Männer
begleitet, die weitaus weniger adrett aussahen.
Au Mann, dachte Phoebe, der Chloes plötzliche Anspannung
nicht entgangen war. Ich habe das Gefühl, der Grund für die
Probleme im Studio steht direkt vor mir!
»Das ist Ned Hawkins«, raunte Chloe ihr zu.
Phoebe nickte. Das Übel hatte also einen Namen. Sie musste
Cole fragen, ob es auch einen Ruf hatte.
Paiges Doppelgängerin verschränkte die Arme vor der Brust,
als Ned auf sie zukam. Die Crew wich auseinander, um ihn
durchzulassen.
»Sie haben Recht«, sagte Ned. »Eine Frau wie Sie sollte nicht
ihren hübschen Kopf anstrengen, um die Aufmerksamkeit eines
solchen Deppen zu erlangen. Sie sollten jemandem wie mich für
sich begeistern. Und das haben Sie auch getan.«
Die Schauspielerin straffte die Schultern. »Was wollen Sie?«
»Seien Sie doch nicht so! Ich weiß aus zuverlässiger Quelle,
dass Sie, wenn Sie freundlicher zu mir wären, schon bald die
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Gelegenheit haben könnten, Ihren Namen von Penny Day in
Lucky Day umzuändern & denn für uns beide wäre das ein
Glückstag, Schätzchen.«
»Haben Sie mich gerade Schätzchen genannt?«
»Habe ich. Es macht Spaß, Sie so erhitzt zu sehen, obwohl
ich mir dazu ganz andere Szenarien vorstellen kann. Aber man
nimmt, was man kriegen kann.«
»Sie kriegen gar nichts!« Die Schauspielerin machte auf dem
Absatz kehrt und stürmte hinaus.
Er wollte ihr hinterherlaufen, aber Oscar stellte sich ihm in
den Weg.
»Mr Hawkins«, sagte er barsch.
Der Neuankömmling lächelte. »Ned. Nennen Sie mich Ned.
Ich möchte, dass sich alle, mit denen ich arbeite, wie eine
Familie fühlen.«
»Mr Hawkins«, wiederholte Oscar, »dieses Studio ist
Privateigentum. Das bedeutet, jedem ist der Zutritt verboten, den
ich für einen Störfaktor halte!«
»Ich, ein Störfaktor? Auf keinen Fall.«
»Es ist die höflichste Bezeichnung, die mir für einen Rowdy
wie Sie einfällt.«
Ned warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Das ist
Entertainment! Ich liebe die Leute im Showgeschäft!« Sein
Lächeln erstarb. »Und jetzt gehen wir in Ihr Büro und reden
übers Geschäft.«
»Ich mache keine Geschäfte mit Ihnen.«
»Ach, ich weiß nicht. Ich hörte, Osiris will sich vergrößern
und international aktiv werden. Dann haben wir tatsächlich viel
miteinander zu tun.«
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»Das glaube ich nicht.«
Phoebe sah, wie Freddy sich davonschlich und die Treppe zu
den Garderoben im zweiten Stock hochflitzte.
»In letzter Zeit ist es hier ja nicht so gut gelaufen«, sagte
Ned. »Sie verlieren ständig Leute. Viele Unglücksfälle & «
Plötzlich schrie jemand oben auf der Treppe. Phoebe fuhr
herum und sah gerade noch, wie Freddy Hals über Kopf die
Stufen herunterstürzte und vor der Treppe aufschlug. Er setzte
sich auf und fasste sich ans Fußgelenk.
»Mein Bein! Mein Bein!«, heulte er. Mehrere Leute rannten
zu ihm.
»Sehen Sie, was ich meine?«, fragte Ned. »Das ist doch
wirklich Pech. Natürlich habe ich das Drehbuch gelesen, und ich
kenne den Ablauf genau. Freddys Actionszenen haben Sie
bereits gedreht. Bei seinen restlichen Szenen filmen Sie einfach
nur den Oberkörper & falls es nicht weitere unglückliche
Zwischenfälle gibt. Das wäre wirklich ein Jammer, nicht wahr?«
»Dann wären wir am Ende.«
»In der Tat. Also reden wir, Oscar!«
Widerwillig rief Oscar eine Pause aus, um nebenan im Büro
mit Ned und seinen Leuten zu sprechen.
Phoebe betrachtete Hawkins. War er vielleicht ein
Schicksalsdämon? Es war möglich, immerhin hatte er blondes
Haar und graublaue Augen, und gerade eben war Freddy die
Treppe hinuntergefallen. [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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